Was bedeutet natives Olivenöl extra?
Die Europäische Union teilt Olivenöle in 8 Qualitätskategorien ein, wobei das Prädikat „native Olivenöle extra“ die erste Gütestufe darstellt. Damit ein Olivenöl als „natives Olivenöl extra“ bezeichnet werden darf, muss es eine Reihe chemischer Analysewerte einhalten (bspw. Gehalt an freien Fettsäuren, Peroxidzahl und Wachsgehalt). Zudem darf es es keine sensorischen Fehler bei offiziellen Prüfungspanels aufweisen (Details hier). Es wird direkt aus Oliven mit mechanischen Verfahren und ohne Wärmeeinwirkung gewonnen. Als Kaltpressung bzw. Kaltextraktion gelten Temperaturen unter 27 Grad Celsius.
Die Krux an der Sache ist jedoch, dass man der Bezeichnung „natives Olivenöl extra“ auf den Etiketten nicht trauen kann. Bis zu 95 % aller Olivenöle, die als „native Olivenöle extra“ auf den Markt kommen, folgen nicht den gesetzmäßigen Verordnungen. Olivenöl ist das meist gefälschte Lebensmittel in Europa. Minderwertige Öle werden chemisch reingewaschen und es wird in großem Maße Etikettenschwindel begangen. Hinzu kommt: die EU Richtlinien, welche die Kategorie „native Olivenöle extra“ definieren, sind recht locker und undifferenziert, um gute Olivenöle von herausragenden Olivenölen zu unterscheiden (Details hier).